Geschichte von Leiwen
Der Name des Ortes dürfte auf das keltische lîvo zurückzuführen sein.Mit der indogermanischen Wurzel lî (z.B. altirisch lî = Glanz,Farbe) hängt z.B. auch das abgeleitete lateinische lîveô = bleifarben, bläulich zusammen.Nach dieser sprachlichen Herleitung käme der Name "Leiwen" möglicherweise von der bläulich glänzenden Farbe des Schiefers.
In Anbetracht der zumeist sehr alten Siedlungsnamen des Moseltals dürfte auch eine weitere Möglichkeit im vorromanischen Namensmaterial der Mosellandschaft zu suchen sein.
Eine Münze mit dem Porträt Livias(58v.-29.n.Chr.) deutet auf die sagenhafte Gründung des Ortes durch die Gattin des Kaisers Augustus hin: Livia, so die Sage, fuhr eines Tages in Begleitung des Kaisers die Mosel abwärts.Begeistert von der Schönheit der Landschaft ließ sie an der Stelle halten, an der heute Leiwen liegt, ging mit ihrem Gefolge an Land und beschloss augenblicklich, hier ein Landhaus zu bauen, das sie nach der Fertigstellung nur einen Sommer lang bewohnte.
Die Nähe zur Kaiserstadt Trier, die römische Villa"Im Bohnengarten", die man dort ausgegraben hat und die klangliche Ähnlichkeit zwischen Lyve (802) oder Liva (1168) und Livia, dem Namen der Kaiserin, dürften die Bausteine für die Entstehung der Sage gewesen sein.Dass Livia um Christi Geburt lebte, die Villa rustica "Im Bohnengarten" jedoch aus dem 2. - 4. Jahrhundert n.Chr. stammt und das Livia wahrscheinlich nie in dieser Region war, ist für die Sagenbildung unerheblich.
Textquelle: Hermann Erschens